So müde – niemals müde
Wenn ich an einem Projekt sitze, an dem mein Herz hängt, kenne ich nichts.
Keinen Hunger, keinen Durst, keine anderen Bedürfnisse.
Keine Müdigkeit.
Und doch …
Wenn ich an einem Projekt sitze, an dem mein Herz hängt, kenne ich nichts.
Keinen Hunger, keinen Durst, keine anderen Bedürfnisse.
Keine Müdigkeit.
Und doch …
Und doch ist sie da, diese bleierne Müdigkeit, die mich oft tagaus tagein begleitet, mir sagt, ich soll doch ein wenig kürzertreten, mich anschreit, weil ich nicht hören will.
„Schalt einen Gang runter!“
Würde ich manchmal gern.
Doch wenn du auf der sechsten Spur einer sechsspurigen Autobahn bist – oder eigentlich auf allen sechs Spuren gleichzeitig –, dann ist Bremsen keine Option.
Keine gute zumindest. Und dann beneide ich Menschen, die nur eine Dorfstraße im Kopf haben, mit einem ruhigen Bach daneben und ein paar Kühen, die dort herumspazieren.
Und doch spürt sich mein Leben, mein Kopf, meistens an wie diese Autobahn.
Als würde ich mich selbst überholen, mir selbst nachlaufen und mich doch nicht erreichen.
Weil jedem Gedanken, jeder Idee noch etwas folgt.
Eine Eingebung, ein Projekt, ein Buch, das geschrieben werden, ein Podcast, der aufgenommen werden muss.
Und ich stehe mittendrin und versuche nachzukommen.
Ich habe nur ein Leben.
Zumindest nur eines gleichzeitig.
Oder, wenn man der Quantenforschung glaubt, zumindest nur eines, das ich gleichzeitig bewusst wahrnehmen kann.
Dieses Leben läuft.
Unermüdlich.
Mir davon.
Neben mir her.
Aus mir heraus … manchmal, wenn ich es übertreibe.